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Frühjahrsvormüdigkeit

Es ist dunkel, trübe, nass und kalt. Dazu langweilig.

Irgendwie mühsam war das Jahr seinem Ende zu geschlichen.
Schon richtig, so ein „Jahr“, das tut gar nichts. Es war diese Stimmung überall, durchaus ruhig, aber eben auch unwillig, genervt.

Michael Köhlmeier schreibt "Matou"

Wir sind erschöpft.

Bei manchen Büchern entwickeln wir so eine Leselust, dass dieser schwebende wachträumende Zustand nicht oder gar nie aufhören möge. Nach 40 Stunden mit Michael Köhlmeier und seinem Matou sind wir – erschöpft. Ich würde liebend gern gut und begeistert darüber berichten, allein, bei aller Sympathie, das klappt nicht. Auf den einfachsten Nenner gebracht: das Buch hat 1000 Seiten, und es ist um die Hälfte zu lang.

Andreas Reckwitz hat mit "Die Gesellschaft der Singularitäten" einen regelrechten Knaller publiziert, fast möchte man sagen: eine Singularität, einen Bestseller der "Schwarzbrotfraktion". Das passiert wahrlich selten. Ihm hat es einen festen Platz in der deutschen Meinungselite gesichert. Wie immer viel zu spät – bin ich anderer Meinung.

Die Frage nach dem Narrativ hat ihre besten Tage hinter sich. Nachdem es vor Jahren in Mode geriet, hatte es sich wie eine Mischung aus Schleimspur und rotem Faden durch die Feuilletons gezogen: nirgendwo fehlte es nicht. Fragst Du Google, fehlt es der EU, der Schweiz, der SPD. Der Deutschlandfunk dagegen versendet einen Kommentar von Christian Schüle, der das Gerede für Unsinn hält: „Wer Stories will, soll Krimis lesen!“

Ja, was denn nun!

Winds of Change im

Nach der Wahl ist vor der Tat

Der Westen geht unter, und wir in ertrinken Mutlosigkeit und Selbstmitleid. Die Jahre des Klagens, Bedauerns und Zweifelns haben uns wenigstens eine klare und strahlende Gewissheit hinterlassen:
Die Lage ist scheisse.

Gut. Das wissen wir jetzt.

The Apple Nation

seine Gänsehaut

Ich bin Mac-User seit 1985

Über die ersten Jahrzehnte blieb ich dabei, weil mich die Technik und die Software überzeugte – und als ich einmal beruflich ein paar Jahre fremdgehen musste (!), fühlte sich das an wie mehrere Amputationen gleichzeitig.

Ich sass am Frühstückstisch und las

Und ich so: was denken Economist!

Politik, heisst es, sei ein dreckiges Geschäft. Alle nicken.
Aber was, genau, ist das Problem? … Beispiel Steuerparadiese.

Noch 126 Tage bis zur Wahl

und das links-grün versiffte Ungeziefer

Déjà vu. Wie bei Martin Schulz in ähnlicher Situation hat es auch heuer einen Moment gedauert, bis das mediale Milieu verstanden hat, dass womögliche eine (von ihnen) Unberufene nach der Macht im Staate greift.

In den Wohngemeinschaften meiner Jugend- und Studentenzeit habe ich gelernt, dass ich – und ich glaube tatsächlich: dass man – mit jedem Menschen zusammenleben kann, sagen wir: ungefähr mit jedem und … schrittweise, es klappt nicht immer auf Anhieb. Auch psychisch krankhaft veranlagte Menschen meine ich nicht, aber ein durchaus breites Spektrum charakterlicher Originalitäten.

Ich las, das Schlimmste am herrschenden Populismus und (in) den Sozialen Medien seien nicht die Fake News oder der rechte RollBack, sondern die sich ausbreitenden Halbwahrheiten.

Dass die halbe Wahrheit schlimmer, gefährlicher sei, als die komplette Lüge, das hat mir so unmittelbar eingeleuchtet, ein Gemeinplatz eigentlich, dass ich vergass, mir die Quelle zu merken, um das hier ordentlich zitieren zu können.